Wanderfahrt von Passau nach Wien

  • 19. Juni 2016

Gruppenbild

Montagabend, 19:30 Uhr im Ruderclub Lindau. „Hallodri“ und „Schmutti“, zwei bewährte Holz-Gigboote, liegen in ihren Hängeböcken. Die Boote werden abgespritzt und auf Schäden geprüft, Rollsitze und Rollbahnen geputzt, Skulls und Schwimmwesten verräumt. Scheinbar normaler Ruderbetrieb im RCL. Wer jedoch aufmerksam der lebhaften Unterhaltung der Ruderer folgt, kommt ins Grübeln: Seit wann gibt es starke Strömung und Begegnungen mit Frachtschiffen in den Gewässern vor Lindau? Und liegen Passau und Wien seit Neuestem am Bodensee? Also doch nicht das Ende einer normalen Ausfahrt?
Acht Mitglieder des Ruderclubs Lindau machten sich im Mai auf den Weg, Donau abwärts von Passau nach Wien zu rudern. Geplante Strecken pro Tag waren zwischen 30 km bis 50 km zu rudern.
 
MIttagspause

Die erste Tagesetappe führte die Wanderruderer von Passau bis nach Schlögen, idyllisch an einer Donauschleife gelegen. Weiter ging es am zweiten Tag vorbei an dicht bewachsenen, grünen Donauufern bis nach Ottensheim.
Die nächste Etappe endete am Linzer Ruderverein Ister am Winterhafen. Dort ergab sich spontan eine Besichtigung der Bootswerft Max Schellenbacher. Von dieser Bootswerft liegen einige Boote im Bootshaus des Lindauer Ruderclubs.
Rechtzeitig zur Halbzeit hat das Wetter einen Regentag eingebaut. So verbrachten wir die Zeit damit uns über den lokalen Weinanbau in der Wachau zu informieren. In Melk ging dann die Wanderfahrt Richtung Wien weiter vorbei an grünen Weingärten.

Schleusen
 
Die vorletzte Etappe startete in Krems am Steiner Ruder-Club und bot eine neue Erfahrung, auf die die Ruderer schon die ganze Zeit gewartet hatten: Schleusen. In der Regel heißt es für Ruderer: Schleuse umtragen. Auf dem vorletzten Streckenabschnitt in Altenwörth gab es eine Ausnehme. Zusammen mit zwei Sport-Motorbooten überwanden sie in einer der beiden 230 Meter langen und 24 Metern breiten Schleusenkammern gemütlich die Fallhöhe von 15 m.

Der letzte Streckenabschnitt brachte uns bis an die Stadtgrenze von Wien zum Wiener Ruderclub Pirat in Korneuburg. Abschluss der neuntätigen Wanderfahrt bildete noch eine Besichtigung von Wien.
Nicht nur „Hallodri“ und „Schmutti“ im Bootshaus des Lindauer Ruderclubs träumen von unbekannten Gestaden, auch die Wanderruderer machen schon Pläne für nächstes Jahr: Die Fluss- und Seenlandschaft rund um Berlin oder doch wieder Venedig…

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